Pfarre - Pfarre St. Aegyd am Neuwalde

Direkt zum Seiteninhalt

Pfarre

Pfarre & Kirchen


Die Gründung der Pfarre St.Aegyd am Neuwalde wurde bisher in die Mitte des 12. Jh. gesetzt (Wolf S. 155, Hist. Stätten Österreichs I S. 509), was aber quellenmäßig nicht zu belegen ist. Man muss hier berücksichtigen, dass der herrschaftliche Ausbau des Gebietes erst in den Beginn des 13. Jh. fällt. Als Folge der Gründung Lilienfelds 1202 ff. mussten die Hohenstaufer nicht nur ihre Stammburg, sondern auch die Altenburg an der Traisen brechen und errichteten nun die Burg Hohenberg, nach der sich ein Zweig der Familie hinfort nannte.
Die älteste Nennung ist die des Dietrich von Hohenberg zu 1257 in einer Lilienfelder Urkunde. (Die im NÖ. Ortsnamenbuch angegebenen Nennungen von 1130/40 und 1219 müssen gestrichen werden; die erste ist - in einer Regensburger Zeugenreihe! - nach Bayern zu lokalisieren, die zweite ist ein Einschub Hanthalers in eine Lilienfelder Urkunde). Um nun ihr Herrschaftsgebiet auch kirchlich selbständig zu machen, errichteten die Hohenberger in der 1. Hälfte des 13. Jh. die Pfarre St. Aegyd, die zuerst im passauischen Pfründenverzeichnis ca. 1250/60 als Nova Silva erscheint (Maidhof I S. 218); als Patron wird der genannte Dietrich von Hohenberg verzeichnet. 1271 finden wir die Erstnennung eines Pfarrers, Chunradus mit Namen. Seither stand die Pfarre immer unter dem Patronat der Herrschaft Hohenberg, welcher Ort 1325 eine eigene Pfarre erhielt (OÖUB V S. 432). In der Reformationszeit stand die Pfarre unter dem Einfluss protestantischer Herrschaftsbesitzer, was sich seit 1616 änderte, als die Freiherren, später Grafen Hoyos Lehensbesitzer der Herrschaft wurden. Kaiser Ferdinand II. machte 1628 Gutenstein und Hohenberg zu einem Fideikommiss der Familie Hoyos, die seither in ununterbrochener Folge das Patronat der Pfarre innehat.
Das kleine Pfarrarchiv wurde am 21. April 1971 gesichtet, skartiert und neu geordnet; es hat im Laufe der Zeit starke Einbußen erlitten. Heute reichen nur die Matriken (1647) weiter zurück, das Aktenmaterial ist selbst für das 19. Jh. noch sehr lückenhaft. Leider bringt auch das Archiv der Patronatsherrschaft (Horn) nur sehr geringe Ergänzungen.

G.W., St.Pölten 14. Juni 1971

Zurück zum Seiteninhalt